Erfindungen machen Schule

Schülerakademie trifft chinesische Erfinderschulen auf der IENA

Schülerakademie trifft chinesische Erfinderschulen auf der IENA

Junge Erfinder mit ihren Erfindungen aus bayerischen Gymnasien und chinesischen Sekundarschulen kennen zu lernen, stand bei einer Herbst-Exkursion der Schülerakademie des Apian-Gymnasiums und des Reuchlin-Gymnasiums auf dem Programm.
Sechs Jungs vom Apian-Gymnasium - vier von ihnen ehemalige Apian-Erfinder - und zwei Schülerinnen des Reuchlin-Gymnasiums fuhren in Begleitung von Frau Kürzinger und Herrn Rössert am 31.10. 2014 zur IENA (Internationale Erfindermesse). Der Besuch galt vor allem chinesischen Erfinderschulen, denen schon im Vorfeld ein guter Ruf vorauseilte.

Schülerakademie trifft chinesische Erfinderschulen auf der IENA

Ideenreichtun, Phantasie und viel technisches Verständnis zeigten die chinesischen Schülerinnen und Schüler. Der jüngste Erfinder, ein zehnjähriger Junge der Bejing Hauptschule, präsentierte ein aus Holz gefertigtes Modell einer Anlage, die er zum Spielen für Kinder ersonnen hatte. Er könne sich vorstellen, so der Junge, dass es diese Anlage auch in Groß gäbe. Er würde ein Stück der chinesischen Mauer integrieren, um auf ihm einen Ballwerfer in Löffelform zu installieren. Im Innenhof der burgähnlichen Anlage sah er einen drehbaren Generator vor. Die Kids könnten durch Drehen der Kurbel selbst Strom für die Beleuchtung des Turmes und der Mauer sorgen.

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Von der Beijing Bayi School hatten sich Schüler des Problems angenommen, das jeder Eiskunst – Schnellläufer kennt: „Wie finde ich den besten Bahnverlauf, um in optimaler Zeit das Oval des Stadions zu umrunden?“ Der Junge bot eine Lösung an, da, wie er sagte, beim Rennen jede Sekunde zählt. In seinem ca. 30 mal 50 cm großen rechteckigen Stadion zeigte er uns eine ins Eis eingesetzte optimale Spur, auf der vorauseilende Lichtsignale die beste Geschwindigkeit und Streckenführung anzeigten. Auf dieser Spur („intelligent light - guide“)sollte der Eisschnellläufer trainieren, um möglichst präzise und schnell zu laufen.

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Ein weiteres Problem, das besonders Sportlern und Wanderern, aber auch arbeitenden oder alten Menschen in Alltag begegnet, ist die Frage, ob das Profil der Schuhsohlen noch ausreicht oder ob sie bereits so abgenutzt sind, dass die Wahrscheinlichkeit des Abrutschens besteht. Aus diesem Grund empfahlen die jungen Erfinder Dai Ronghong und Huang Baiwei von der Guangdong Experimental High School das „Anti – Rutsch – System“. Es sieht aus wie eine Personenwaage. Stellt man sich darauf, misst das Gerät in Sekunden den Zustand der Sohlen und zeigt gegebenenfalls an, welche Art von Sohlen für die jeweilige Person passender ist. So lässt sich ein Schuhkauf oder eine Reparatur gezielter durchführen, zum Vorteil für den Schuhverbraucher.

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Eine familienfreundliche Erfindung aus der Guangdong Experimental High School stammte von der Schülerin Li Wenjie, nämlich das „MummyBed“. Dieses identifiziert die Gründe, weshalb ein Baby weint; es ahmt u.a. die Eltern nach, um das Baby zu beruhigen.

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Ein beeindruckendes Beispiel für die Zusammenarbeit der Beijing Bayi School mit einer Universität lernten wir auf dem Stand der fünf Mädchen kennen, die „Stars from Shattuck –St. Mary´s –Beijing Bayi School“, namentlich Ting Kang (Maggie), Weiyi Zhai (Loker) Beining Wang (Betty), Zewen Ma (Kelly) und Naiqian Luan (Cherry). Sie widmeten sich einem schwierigen Thema, nämlich „a new system and device of nutritive planting water production“. Bei der Bearbeitung stand ihnen sogar ein Professor zur Seite: „One of the Beijing Forestry University´s professor gave us several lectures about the topics (…) We also studied tons of essays“ (…)

Die Aufbereitung von Wasser und der sorgsame Umgang sind wichtige Umweltthemen in China, vor allem im Norden und Westen des Landes, erklärte eine der „Stars“.

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Das Mädchen Yulin Zhang, präsentierte ihren „Wireless Charger“, ein kabelloses Ladegerät für Handys und andere elektronische Kleingeräte. Die Schülerin nannte die Vorteile des Systems: „Es ist tragbar, kann überall aufgestellt werden und benötige kein Kabel. Eine sehr praktische Lösung, die Zeit, Mühe und den Kabelsalat erspart“.

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Insgesamt waren rund 80 chinesische Schülerinnen und Schüler an den Ständen, die wie eine Erfinderstraße aneinander gereiht standen. Dank der guten Englischkenntnisse aller Jugendlichen konnten wir uns sehr gut verständigen und fanden uns nach der Besichtigung zu einer gemeinsamen bayerisch-chinesischen Runde zusammen, die Herr Quan Han Yan, der Direktor der Guangdong Experimental High School und Frau Kürzinger eröffneten. Bei der Kennenlern-Runde, an der auch Herr Hirschbolz, der Leiter des Erfinderclubs (Apian-Gymnasium) und Frau Xi Stucke-Xia, Mitarbeiterin bei SideKu (Verein zur Förderung des Sino-Deutschen Kulturaustausches e.V.) teilnahmen, tauschte man Erfahrungen über Methoden des Erfindens, Ideensammeln, Teamarbeit, Erarbeitung der Erfindungen zu Hause und an der Schule, aus.

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Herr Günther Bergmeier, ehemaliger Leiter des Erfinderclubs und derzeit Mitglied des Juroren-Teams der IENA, begrüßte das Treffen vor Ort. Ein persönlicher Austausch der jungen Erfinder sollte neben der Besichtigung öfter stattfinden, so Herr Bergmeier.

Während des Gesprächs entstand das Interesse für die weitere Zusammenarbeit der Schulen. 2015 kann im Rahmen des Projekts „China und Bayern“ ein E-mail-Austausch mit der Schule in Guangdong zum Thema Lernen, Schulalltag und unsere Regionen stattfinden. Herr Quan Han Yan schlug vor, auf die Themen Musik, Sport und Technik einzugehen.

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Abschließend führten die Gruppen einen kleinen Wettbewerb durch. Sie fertigten in kleinen Gruppen leistungsfähige Papierflieger, die gute bis sehr gute Flugweiten zustande brachten. Freude und Begeisterung waren sehr groß. Beim Abschied wünschten die Ingolstädter den Jungs und Mädels, ihren Lehrern und Schulleitern einen angenehmen Aufenthalt in Bayern und eine gute weitere Reise. „Xie Xie, Danke“ allen, die zu diesem schönen Treffen beigetragen haben!

Manuela Kürzinger, OStRin

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