Berufe live am Apian

In zehn Workshops präsentierten am Donnerstag, 20.09.2012, Fachreferenten von Wirtschaftsunternehmen, Vertreter der Bundeswehr und der Polizei am Apian-Gymnasium ein breites Spektrum von Berufen und Ausbildungswegen. Die 130 Schülerinnen und Schüler der Q 11 konnten sich in Vorträgen zu Berufen aus Technik, Wirtschaft, Medizin und Pflege, Gestaltung und Design sowie öffentlicher Sicherheit und Bundeswehr informieren. Die Oberstufenkoordinatoren OStR Martin Rocholl und OStR Rigobert Danielli hatten die vielseitige Veranstaltung gemeinsam mit den Referenten sorgfältig geplant, wobei auch eine Vielzahl aktueller und praxisnaher Beispiele zur Sprache kam.

Bei der Begrüßung des Plenums wies Herr OStD Haak auf die Notwendigkeit einer gut überlegten und zielorientierten Berufswahl hin. Sie könne die zuweilen hohe Abbruchrate bei Studiengängen verhindern helfen. Er ermutigte die Schülerinnen und Schüler, den Referenten viele Fragen zu stellen, um auf ihre persönlichen Anliegen Antworten zu erhalten.

Von Seiten der Schulberatung stellte OStRin Kürzinger die Plattform Sprungbrett-Bayern vor, die etwa 190000 Angebote für Schülerpraktika enthält, dazu Bewerbertipps und einen Berufs-Informations-Generator "BIG". Sie lud die Schülerinnen und Schüler zu Veranstaltungen wie die vertiefte Berufsorientierung der Fa. AUDI AG und die HORIZON Messe an der Universität Regensburg ein. Anschließend begaben sich die Referentinnen und Referenten in die für die Vorträge vorgesehenen Klassenräume und stellten jeweils ihre Unternehmen bzw. Hochschulen und Berufsfelder vor.

Von Seiten der Firma BAUER Maschinen Schrobenhausen stellte Herr Mohammad-Hesam Ejtehadi, Leiter Festigkeitsberechnung in der Abteilung Entwicklung und Konstruktion, die Organisation der weltweit tätigen BAUER AG vor. Er erklärte, welche Spezialtiefbautechniken angewendet werden, wie zum Beispiel bei der Gründung hoher Gebäude des Taipei Financial Center, und des berühmtem Burj Khalifa in Dubai. Die für komplexe Anwendungen benötigten Maschinen konstruiert und baut die Firma BAUER Maschinen GmbH, eine Tochterfirma der BAUER AG, in Schrobenhausen selbstständig. Die Mitarbeiter der Firma seien daher in hohem Maße motiviert, ständig neue Lösungen im Maschinenbau zu finden. Das enorme Wissen und die Erfahrung drücken sich u. a. auch in der Zusammenarbeit mit mehreren Hochschulen in und außerhalb Deutschlands aus. Herr Ejtehadi lud die Schülerinnen und Schüler ein, die BAUER Hausausstellung in Schrobenhausen zu besuchen.

Herr Dipl.-Ing. (FH) Maschinenbau Stefan Hartweg, der sein Abitur 1988 am Apian-Gymnasium absolvierte, stellte seinen akademischen und beruflichen Lebenslauf vor. Dieser führte ihn nach Tätigkeiten in verschiedenen Branchen 2009 in die Technische Entwicklung der Audi AG. Er zeigte am Beispiel einer von ihm ersonnenen Licht- und Tonchoreographie an einem vereisten Fahrzeug für den Audi TE-Familientag 2012 ein Beispiel dafür auf, wie sich Technik und künstlerische Kreativität verbinden lassen. Anliegen des Vortragenden war es, den Schülern bei entsprechender Neigung Mut zur Wahl eines technischen Studiums zu machen.

Ein anderes berufliches Feld, nämlich die Fotografie, beschrieb Frau Sabine Rieß, Inhaberin des Fotostudios Lichtspiel in Ingolstadt. Die Fotografin schilderte ihren Weg in die Selbstständigkeit, der viel Arbeit, Disziplin, Kreativität und Flexibilität erforderte. Am Beispiel ihrer künstlerisch gestalteten Portraits zeigte sie sowohl Aspekte der modernen Studio-Fotografie als auch des Umgangs mit Kunden.

Die Kernaufgaben der Bundespolizei stellte Herr Thomas Dvorak, Polizeioberkommissar der Einstellungsberatung München vor: dazu zählen die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität, die Gewährleistung der Sicherheit von Bahnreisenden sowie des zivilen Luftverkehrs. Daneben bietet die Bundespolizei eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten im Ausland an, zum Beispiel im Haus- und Objektschutzdienst (HOD) an den deutschen Auslandsvertretungen. Die Bundespolizeibeamten sind dort für die Sicherheit der deutschen Botschaften zuständig. Darüber hinaus sind Beamte der Bundespolizei weltweit in unterschiedlichen Verwendungen tätig, wie zum Beispiel als Dokumenten- und Visumberater.

Die allgemeinen und besonderen Einstellungsvoraussetzungen für den gehobenen Polizeivollzugsdienst sind unter folgendem Link eingestellt.
Für weitergehende Informationen können sich Interessenten an die Einstellungsberatung der Bundespolizeiakademie in München wenden.
Das Studium bei der Bundespolizei ist modular aufgebaut und entspricht den Anforderungen eines Bachelor-Studiums. Mit erfolgreichem Abschluss wird der akademische Grad "Diplom-Verwaltungswirt/ -in" (FH) verliehen und die Studierenden werden zu Polizeikommissar(en)/ -innen ernannt.

"Studieren" in Uniform" lautete das Thema der Wehrdienstberatung Ingolstadt. Frau Oberleutnant Katrin Reichert-Baierlein informierte über mögliche Studiengänge bei der Bundeswehr, deren Voraussetzungen und berufliche Laufbahnen. Offiziersanwärterinnen und -Anwärter können bei der Bundeswehr studieren. An den beiden Universitäten der Bundeswehr werden derzeit 18 Bachelor- und 22 universitäre Master-Studiengänge angeboten. Darüber hinaus drei Bachelor- und zwei Master-Studiengänge im Fachhochschulbereich der Uni München. Die Offiziere sind aufgrund ihrer intensiven Ausbildung mit Führungskräften in Unternehmen vergleichbar. Die Bundeswehr sucht junge Frauen und Männer, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und für Deutschland und seine Bürger einzustehen, die körperlich und geistig fit und bereit sind, sich kontinuierlich weiterzubilden.

Der Vortrag von Dr. Friedrich Lazarus, dem Leiter der Medizinischen Klinik III für Nephrologie (Nieren- und Hochdruckkrankheiten) am Klinikum Ingolstadt, führte den Schülerinnen und Schülern unabdingbare persönliche Voraussetzungen des Arztberufes vor Augen. Abgesehen von Numerus Clausus bedürfe es zur Aufnahme des Studiums bestimmter Wertehaltungen. Dr. Lazarus nannte unter anderem Demut im Sinne der Ehrfurcht vor dem Leben, naturwissenschaftliches Interesse, die Achtung vor der Menschenwürde, daneben Belastbarkeit, die Fähigkeit der Empathie, Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie die präzise Ausdrucksweise. Anhand seines Werdeganges vom Internisten zum Klinikleiter brachte er anschauliche Beispiele aus dem Lebenslauf eines praktizierenden Arztes.

Ergänzend zum Arztberuf beschrieb Frau Heike Schüssler von der Berufsfachschule für Krankenpflege des Bezirks Oberpfalz Profile der Pflegeberufe, Ausbildungswege und Karrierechancen. Eine Besonderheit dieser Einrichtung sei ein duales Studium, das bereits nach 1,5 Jahren den Bachelor-Abschluss ermögliche. Als Schwerpunkte beruflicher Tätigkeiten im Krankenpflegebereich wurden u.a. Gesundheitsprävention, Zusammenarbeit mit Ämtern und sozialen Einrichtungen, Beratungstätigkeiten und Weitergabe von Wissen genannt. Der Bedarf an Personal steige in den kommenden Jahren stark an. Statistisch gesehen müsste jeder 4. Schulabgänger einen Beruf im Pflegebereich erlernen, wenn der künftige Bedarf gedeckt werden solle.

Das Apian-Gymnasium dankt folgenden Unternehmen und Institutionen und ihren Referentinnen und Referenten für Ihre engagierten Beiträge:

Fa. AUDI AG Ingolstadt
Fa. BAUER Maschinen GmbH
Berufsfachschule für Krankenpflege des Bezirks Oberpfalz
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Bundespolizeiakademie München
Bundeswehr - Wehrdienstberatungsstelle Ingolstadt
Fotostudio Lichtspiel Ingolstadt
GAIA, Anbieter von Public Health-Produkten
Münchener Gestaltungshochschule AMD
Nierenzentrum des Klinikums Ingolstadt

M. Kürzinger, OStRin