Tombstoning, Calesthenics und Surfen

Der Kurs "Sport-Additum" informiert sich über Trendsportarten.

Das Betreiben von Trendsportarten wird immer beliebter. Egal ob Tombstoning, das „gefährliche Klippenspringen“, Calesthenics, das „Freestyle-Turnen“, Blobbing, die „Wasserwippe“ oder Surfen. Hauptsache es macht Spaß und ist gefährlich.

Aber was genau sind „Trendsportarten“ überhaupt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurden von unserem Lehrer Herrn Geisler zur Sport-Additums-Stunde am 09. Mai 2018 zwei Überraschungsgäste von der FH Treuchtlingen eingeladen. Dabei handelte es sich um den Diplomsportwissenschaftler Prof. Dr. Manuel Sand und den Sportmanagement Student Samuel Jung.

Eine allgemein gültige Definition für Trendsportarten gibt es nicht, nicht einmal in der Fachliteratur. Allerdings lässt sich sagen, dass Trendsportarten eine Art „Durchgangsphase auf dem Weg zum etablierten Sport“ sind. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch immer die Kombination aus einer neuer Bewegungsform, neuen Geräten und Lebensstilelementen.

Lebensstilelement? Stellt man sich einmal das Surfen vor, denkt man sofort an Strand, Sonne, Urlaub. Das ist mit Lebensstil gemeint. Aber auch der Kommerzialisierungsaspekt und das Streben nach Freiheit, wie es zum Beispiel beim Bergsteigen oder Halojumping (dem extremen Fallschirmspringen) der Fall ist, dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Und was natürlich bei einer Trendsportart auch nie fehlen darf, ist das Risiko und der Spaß. Fragt man einmal seine Großeltern nach Trendsportarten, wird man keine Antwort bekommen. Das ist auch kein Wunder, da die Ausbreitung und Ausbildung von diesen generell ein junges Phänomen der gesellschaftlichen Bewegungskultur darstellen. Der Wandel zur Erlebnisorientierung, zur Risikogesellschaft (nebenbei: Risiko bedeutet heutzutage oft Straßenverkehr oder Beziehungen und Kinder), der Wunsch nach Selbstentfaltung und eine adäquate Vermarktung führen zu der Popularität von Trendsportarten.

Zum Verständnis für die Theorie das Beispiel „Mountainbiking“: Eine Person fährt einen Berg mit einem normalen Fahrrad hinunter. Das ist zu langweilig. Also tüftelt eine Gruppe so lange an dem Rad herum, bis es optimal ist. Danach kommt es zum Durchbruch und immer mehr Menschen nutzen Mountainbikes. Die Trendsportart Mountainbiking wurde eingeführt. Daraufhin gibt es immer mehr mediales Interesse, es gibt eine Massenproduktion und letzten Endes etabliert sich Mountainbiking als „Normalsportart“.

Nach dem theoretischen Teil durften wir selber noch zwei Trendsportarten, das Headis und die Almighty Board, ausprobieren. Headis ist wie Fußball, nur spielt man das mit dem Kopf und auf einer Tischtennisplatte. Die Almighty Board sind ursprünglich für die Slackline gedacht, da sich das jedoch nicht, wie von den Entwicklern erhofft, durchgesetzt hat, nutzt man diese Bretter für Gleichgewichtsübungen.

Laura Schiffner, Q11, für das Sport-Additum

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