„Sein oder nicht Sein“

Patenschaft der 10 c für das Stück Hamlet

(Premiere 5.12.2014 im Stadttheater Ingolstadt)

Hamlet gilt als die Mona Lisa der Theaterwelt: vielschichtig und letztendlich unergründlich. Umso mehr hat es uns interessiert, wie Marco Stormann dieses Stück in Ingolstadt inszeniert. Also übernahmen wir eine Theater-Patenschaft für Hamlet, zu der neben dem Besuch von Proben und einer Abendvorstellung auch ein Theater-Workshop und eine Theaterführung gehörten.

Patenschaft der 10c für das Stück Hamlet

Nachdem wir das Stück fächerübergreifend in Deutsch und Englisch behandelt hatten, fühlten wir uns gut auf den ersten Probenbesuch vorbereitet. An einem Novemberabend trafen wir uns vor dem Theater und wurden von der Theaterpädagogin Nicole Titus so leise wie möglich in die obersten Technikränge geführt um niemanden bei den Proben zu stören. Dabei erhielten wir einen erhellenden Einblick in die Theaterwelt. Unter anderem sahen wir erwachsene Dreirad-Fahrer, Fahnenschwinger, Kriegsbilder und einen Regisseur, der den Schauspielern genau erklärte, wie sie spielen sollten. Aufgrund von Stormanns Kürzungen und Figurenstreichungen fanden wir es schwierig einen Zugang zu dieser sehr modernen Version des Stückes zu finden.

Patenschaft der 10c für das Stück Hamlet
Besuch im Theater

In der folgenden Woche kam Frau Titus dann zu uns ans Apian. In einem Workshop ging sie auf die Figurenkonstellation des Stücks ein und wir erarbeiteten den Sinn der Videoinstallationen, die im Hintergrund von Hamlet liefen. Dann ging es in einer Gruppenarbeit darum, welche Themen in der heutigen Gesellschaft wichtig sind, und um die Frage, inwiefern diese Themen vom Regisseur aufgegriffen wurden.

Patenschaft der 10c für das Stück Hamlet
In der Werkstatt
Bühnenbild
Patenschaft der 10c für das Stück Hamlet

Am 12.12. war es dann so weit: Wir besuchten die Abendvorstellung des Stücks und waren erstaunt, wie viele Änderungen sich seit unserem Probenbesuch noch ergeben hatten. Die stark gekürzte, modernisierte Fassung blieb trotzdem über weite Strecken verwirrend. Am überzeugendsten war für uns der 3. Akt, in dem eine Handkamera, die nur auf Hamlets Gesicht gerichtet war, seinen gespielten Wahnsinn deutlich machte. Auch dass kurz darauf eine klassische Hamletversion als Video im Hintergrund gezeigt wurde, ließ als Kontrastfolie die im Vordergrund agierenden Schauspieler besser zur Geltung kommen. Danach überwogen in Stormanns Fassung jedoch Anarchie, sexuelle Anspielungen und Kriegsverweise, so dass uns diese Version von Hamlet deutlich ZU modern war. Anstatt von „Helden in Strumpfhosen“, wie man es von Shakespeare kennt, wurde uns ein Hamlet in Feinripp-Unterhose präsentiert.

Patenschaft der 10c für das Stück Hamlet
Technik Backstage

Insgesamt war es jedenfalls eine sehr interessante Erfahrung, den Theaterbetrieb und die Probenabläufe kennenzulernen. Und wenngleich uns der Regisseur nicht überzeugt hat, so haben die Schauspieler für ihre Leistung großen Respekt verdient.

Hüte
Die Schuh-Sammlung
Schnittmuster
In der Maske

Am 16.1. durften wir schließlich noch an einer Theaterführung teilnehmen, bei der uns die Theaterpraktikantin Larissa Fischer quer über die Bühne durch das Bühnenbild an Technik und Werkstätten vorbei bis zu Requisite und Maske lotste. 180(!) Personen sind momentan im Theater angestellt und die Sammlung an Hüten, Schuhen, Kleidung und anderen Requisiten wie Gläsern, Geschirr oder Styroporlebensmitteln scheint endlos.

In der Maske

Wenn es um Bühnenessen geht, stellt sich analog zu Hamlets bekanntem Monolog die Frage „Schwein oder nicht Schwein“, die in diesem Falle eindeutig zu beantworten ist: Schweinebraten wird für die Bühne aus Bananenbrei modelliert und dann möglichst realistisch angemalt.

Klasse 10c, Frau Frey

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