Das neue Lateinbuch "Campus"

Bei Lateinlehrern und Schülern nachgefragt

Seit diesem Schuljahr gibt es für die Schüler der 6. Klassen ein neues Lateinbuch namens „Campus“. Wir von der Apian-Times wollten genauer wissen, wie das Schulbuch bei den Lateinlehrern und den Sechstklässlern ankommt, und haben genauer nachgeforscht.

INTERVIEW ZUM NEUEN LATEINBUCH MIT FRAU MEIER UND HERRN MAIER:

Was ist besser bzw. schlechter am neuen Lateinbuch „Campus“ im Vergleich zu „Auspicia“?

Frau Meier:
Das neue Lateinbuch ist natürlich zunächst von der äußeren Aufmachung viel ansprechender, z.B. das Layout ist besser gestaltet. Natürlich hat es auch eine ganze Reihe inhaltlicher Vorteile: Der Grammatikteil und der Vokabelteil sind sehr viel besser gestaltet und auch sehr viel übersichtlicher und verständlicher geschrieben. Die Lektionen sind etwas länger als im alten Buch, das heißt, man muss sich als Lehrer genauer überlegen: „Wie viel kann ich denn in einer Stunde machen?“ Ich hatte aber mit der Aufteilung bisher keine Probleme und finde, die Länge der Lektionen ist trotz des größeren Umfangs gut machbar. Die Übungen finde ich wesentlich besser, wesentlich ansprechender als im alten Buch. Die Schüler üben auch den Stoff wesentlich besser ein und die Lektionstexte finde ich interessanter. Man lernt beispielsweise wesentlich mehr über das Alltagsleben der Römer und es sind gute Hintergrundinformationen und ganz interessante Geschichten enthalten.

Herr Maier:
Ich bin ja jetzt schon lang im Geschäft, denn ich unterrichte 38 Jahre lang Latein. Daher habe ich schon mehrere Lateinbücher miterlebt, auch natürlich als Schüler. Was gut ist an dem Lateinbuch „Campus“, ist erstens einmal, dass sehr viele Bilder dabei sind. Also nicht nur Zeichnungen und so weiter, sondern Originalbilder. Also, das heißt, der Schüler oder die Schülerin bekommt einen Einblick, wie das Forum Romanum aussieht, wie das Kolosseum aussieht, wie Provinzen beispielsweise jetzt aussehen und so weiter. Zweitens ist sehr gut, dass sehr viel Übungsmaterial dabei ist, sodass der Schüler bzw. die Schülerin auch zu Hause ein bisschen üben kann, weil man ja normalerweise nicht jedes einzelne Stück im Unterricht besprechen kann, denn dafür wäre es zu umfangreich. Es gibt natürlich auch Zusatzmaterial, auch in modernen, digitalen Formen. Bei vielen Kapiteln, vor allem am Anfang, ist ein bestimmtes Methodentraining dabei ist, d.h. dass der Schüler lernen kann, wie er etwas lernt. Das war in den früheren Lateinbüchern nicht der Fall. Als ich zur Schule ging, waren die Lateinbücher ganz ohne Bilder. Was ich ein bisschen schade finde ist, dass das Buch etwas unsystematisch ist, z.B. beim Wortschatz.
Also, der erste Band sagt noch nicht so viel aus, ob es sich bewährt, das merkt man erst beim 2. oder 3. Band.

Sind die Schüler Ihrer Meinung nach eher unter- oder überfordert?

Frau Meier:
Bisher habe ich den Eindruck, dass es genau richtig ist. Wie haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade von den Übungen und von den Texten her. Insgesamt ist es eine gute Mischung.

Herr Maier:
Unterfordert sind sie nicht. Ich würde auch nicht sagen überfordert. Es ist im Rahmen und man sieht das auch von den Schnitten in den Schulaufgaben und Exen her.

Werden die Leistungen der Schüler im Vergleich zum alten Buch besser oder schlechter oder bleiben sie gleich?

Frau Meier:
Das kann ich in der kurzen Zeit bisher nicht sagen, aber ich habe den Eindruck, dass die Schüler gerne mit dem Buch arbeiten, auch gerne mit dem Zusatzmaterial, sodass ich Hoffnung habe, dass sich das auch auf die Leistungen auswirkt.

Herr Maier:
Das kann man bis jetzt noch nicht sagen, das ist zu verfrüht. Vom Schnitt der letzten Schulaufgabe her sind die Schüler bis jetzt nicht schlechter geworden. Aber wie sich das noch weiterentwickelt, kann ich noch nicht sagen.
Macht es ihnen Spaß, mit „Campus“ zu unterrichten?

Frau Meier:
Sehr. Ich finde meine eigene Arbeit wesentlich leichter, ich muss mir nicht mehr so lange überlegen, wie ich die Texte und Übungen interessanter gestalte. Ich kann genau so mit dem Buch arbeiten, wie es aufbereitet ist. Es macht sehr viel Spaß.

Herr Maier:
Grundsätzlich macht es Spaß, Latein zu unterrichten. Es wird aber nie so sein, dass ein Buch hundertprozentig top oder negativ ist. Wenn ein neues Buch eingeführt wird, müssen die Vorteile gegenüber den Nachteilen überwiegen. Ich mache ein einfaches Beispiel: Wenn ich vorher gesagt habe, in dem Buch sind viele Bilder, dann könnte dies negativ sein, da die Schüler davon abgelenkt werden. Oder wenn ich sehr viel Übungsmaterial habe, dann kann das bedeuten, dass sich die Schüler dann denken: „Um Gottes Willen! Was muss ich denn da alles machen!“ Man kann immer beide Seiten sehen. Unterm Strich müssen aber die Vorteile größer sein als die Nachteile. Und das ist insgesamt schon gegeben.

UMFRAGE BEI 14 SECHSTKLÄSSLERN ZUM NEUEN LATEINBUCH:

Umfrageergebnisse
Apian-Times

Betel Tesfaye (6e) für

Apian-Times
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