P-Seminar SPORT im Bienengarten

Das P-Seminar Sport hatte sich zu Beginn das Ziel gesetzt, nicht nur einen Trainingsplan für Personen sozialer und medizinischer Einrichtungen zu erstellen, sondern diesen auch durchzuführen. Bis dahin war es jedoch ein langer Weg. Zuerst mussten wir uns selbst einmal klar machen, was wir unter unserem Projekt verstehen, was Sport überhaupt bedeutet und an welche Art von Einrichtung wir uns wenden wollten.

Nach einiger Zeit stand fest: Wir wollen Sport mit Senioren treiben. Dies ist allerdings leichter gesagt als getan, denn ältere Menschen sind lange nicht mehr so fit wie Schüler unseres Alters. Nützliche Hilfe bekamen wir jedoch vom Bildungszentrum für Pflege, Gesundheit und Soziales Ingolstadt, dessen Leiterin Frau Sprehe sich bereit erklärte, uns einen eintägigen Crashkurs in Sachen Sport und Umgang mit Senioren zu erteilen.

Schnell mussten wir feststellen, dass Senioren körperliche Einschränkungen haben, die wir gar nicht bedacht hatten, welches wir durch eine Übung am eigenen Leib erfahren durften. Jeder bekam nämlich spezielle Gewichte an Hand- und Fußgelenke gebunden und musste damit herumgehen und bestimmte Bewegungsabläufe nachmachen, um besser nachvollziehen zu können, wie sich die Senioren fühlen.

P-Seminar SPORT im Bienengarten

Auf dieser Grundlage konnten wir bereits in der Pflegeschule einen kleinen Trainingsplan erstellen, der uns später auch als Grundgerüst diente. Zusätzlich erhielten wir dort wertvolle Tipps zum Umgang mit den Menschen. Wichtig ist vor allem lautes Sprechen, auch wenn es uns als Schreien vorkommt, um somit deutlich verständliche Anweisungen geben zu können.

Wenig später stand auch die Einrichtung fest, in der wir unser Training abhalten wollten und die sich bereiterklärte das Experiment mit uns zu wagen: das Alten- und Pflegeheim Bienengarten. Da wir nicht unvorbereitet loslegen wollten, besuchten wir den Bienengarten im Vorfeld und ließen uns von Frau Zeller und Frau Körber das Heim zeigen. Hier konnten wir bereits einige Senioren treffen und uns ein Bild von ihrer Fitness machen.

In den folgenden Wochen wurde der Trainingskatalog mit Übungen zum Einstieg und zum eigentlichen Training, sowie Spielen und Geschichten zum Ausklang erstellt. Hierzu brachte jeder Seminarteilnehmer eine oder mehrere Übungen ein, beispielsweise Kräftigungsübungen mit dem Theraband, das Weitergeben von Gegenständen, Tanzchoreographien, Kegelspiele oder Übungen um die Balance zu stärken.

P-Seminar SPORT im Bienengarten

Anfang Juni 2012 war es dann soweit. Die Trainingsstunden konnten beginnen. Hierzu hatte sich eine ungefähr 10-köpfige Gruppe von Senioren im Aufenthaltsraum des Bienengartens eingefunden und so folgten sie den Anweisungen dreier Schüler von uns. Auch wenn die erste Stunde nicht perfekt war, gab es von den äußerst liebenswerten Senioren eine positive Rückmeldung.

Das Training fand ab sofort jeden Montag um 16 Uhr und sogar teilweise in den Sommerferien mit wechselnder Besetzung auf Seiten der Schüler statt. Im neuen Schuljahr gab es noch ca. 5 Einheiten. Um aus der ganzen Durchführung auch ein Ergebnis zu ziehen, wurde in regelmäßigen Abständen der sogenannt "Orthopädietest" durchgeführt. Hierzu wurde die Zeit, die eine Person vom Startpunkt bis zu einer ca. 3m entfernten Markierung zu Fuß benötigte, gemessen.

P-Seminar SPORT im Bienengarten

Die Praxisphase endete mit einem Abschiedsfest im Bienengarten, zu dem sich alle Schüler und Senioren, unser Seminarlehrer Herr Klenk, Frau Sprehe, Frau Zeller und Frau Körber zum Kaffee und selbst gebackenem Kuchen trafen. Zu diesem Anlass stellten wir die Ergebnisse unseres Tests vor, aus dem hervorging, dass sich alle Senioren im Laufe der Zeit verbessert hatten. Außerdem bekamen alle Teilnehmer eine Urkunde mit einem Gruppenfoto geschenkt. Doch auch wir Schüler gingen nicht leer aus: Jeder bekam eine kleine Schokolade mit einem von den Senioren angemalten Holzengel als Dankeschön.

Das Projekt hat uns Schüler wohl alle bereichert. Wir haben wertvolle Erfahrungen mit älteren Menschen unserer Gesellschaft gesammelt, denn viele der Senioren haben in den Trainingsstunden aus ihrem Leben erzählt. Auch wenn sie nicht immer leicht zu motivieren waren, hatte sich ein harter Kern an Teilnehmern herausgebildet, die jede Woche anwesend waren und mit Spaß mitgearbeitet haben. Ebenso haben wir gemerkt, dass Sport für Schüler und Sport für Senioren etwas sehr Verschiedenes ist, denn bereits ein Bein für wenige Sekunden anzuheben, stellt für diese Menschen eine große Anstrengung dar.

Wir hoffen, dass es den Senioren genauso gut gefallen hat wie uns, und wünschen uns, dass das Seminar für die nächste Oberstufe wieder angeboten und bei Zustandekommen noch weiter verbessert und ausgearbeitet wird.

Lina Fehringer, Hanna Köthe, Q12

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