Sommer - Sonne - Schiller

Auch in diesem Jahr fuhr der Deutschleistungskurs mit Kursleiter Herrn Hofbauer und seiner Frau nach Weimar. Dort wohnten schließlich neben Anna Amalia und Herzog Karl August auch Goethe, Schiller, Wieland und Herder.

Wie gewohnt war die zuverlässige Deutsche Bahn schon auf der Hinfahrt für ein wenig Gehetze am Bahnhof verantwortlich. Doch letztlich erreichten wir unsere Jugendherberge „Am Poseck’schen Garten“ relativ pünktlich und konnten gleich zu unserer ersten Stadtführung aufbrechen. Hier wurde uns ein allgemeiner Überblick über Weimar und das Leben und Wirken großer Persönlichkeiten der Weimarer Klassik gegeben. Außerdem wanderten wir durch den in der sommerlichen Hitze leicht anstrengenden Ilmpark und schwitzten in der Sommersonne.

Schon am nächsten Morgen stöhnten wir unter glühender Hitze Goethes Wohnhaus entgegen. Auch hier bekamen wir eine Führung von einer Kunsthistorikerin, die uns außerdem durchs Wittumspalais, also dem Witwensitz von Anna Amalia, führte und uns dort interessante Sachen, unter anderem über die Fächersprache, erzählte.

Das ist eine Art Sprache, bei der mithilfe eines Fächers Signale gegeben werden, die das Gegenüber richtig deuten muss. Besonders das Wittumspalais erregte bei den Schülern

Am Nachmittag ging es dann mit dem Audioguide weiter in die Anna Amalia Bibliothek, in der in einem großen Saal Bücher und Gemälde sowie Büsten ausgestellt sind. Außerdem gab es, und das war bei der Hitze wohl am wichtigsten, einige Klappstühle, auf denen die Leistungskursmitglieder die Kinderführung inhaltlich mit der Erwachsenenführung verglichen.

Danach fuhren wir weiter zum Schloss Belvedere etwas außerhalb von Weimar, wo wir durch die Parkanlagen, in denen es auch eine Art Labyrinth gibt, wanderten und das schöne Schloss bestaunten. die Parkanlagen, in denen es auch eine Art Labyrinth gibt, wanderten und das schöne Schloss bestaunten.
Am Abend suchten wir uns natürlich alle einen Fernseher um das Deutschlandspiel um den dritten Platz anzuschauen.
Sonntags gab es dann ein totales Kontrastprogramm, denn wir ließen die Klassik hinter uns und fuhren ins Konzentrationslager Buchenwald. Die Bilder die sich uns dort boten waren erschreckend und abstoßend und zeugten erneut von der Unmenschlichkeit der Nationalsozialisten.
Über die Zeitschneise, einen Wanderweg durch den Wald, spazierten wir vom Konzentrationslager aus zurück in die Klassik, nämlich zu Schloss Ettersburg, einem Sommersitz der Weimarer Herzöge. Dort fielen ob der Hitze erstmal alle in den Schatten der Bäume im Park. Insgesamt war dieser Tag nicht nur wegen der Hitze einer der anstrengendsten.
Tags darauf ging es gruselig weiter, wenn auch nicht ganz so schrecklich, denn wir betraten die Gruft der Weimarer Herzöge. Hier liegen auch die Särge von Goethe und Schiller, wobei der Schillersarg leer ist, seit bekannt wurde, dass die vermeintlichen Gebeine Schiller nicht ihm gehörten.
Danach ging`s wieder in fröhlichere Gemäuer, nachdem wir leider die russische Kirche über der Gruft wegen eines Gottesdienstes der Gemeinde nicht besuchen konnten, und zwar in Goethes Gartenhaus, das ihm von Herzog Karl August geschenkt wurde, um ihn an Weimar zu binden. Dort gab es auch wieder mal eine Führung in original thüringischem Dialekt.
Die eigentlich geplante Wanderung durch die Ilmauen ließen wir wegen der drückenden Hitze ausfallen, da wir uns vor lauter Schwitzen kaum mehr rühren konnten.
Weiter ging es dann erst wieder am Nachmittag mit einer Fahrt zu Schloss Tiefurt, dem Sommersitz Anna Amalias. Dort bekamen wir einen immer tieferen Einblick in das Leben der Herzogin, in dem auch Goethe, Schiller, Wieland, Herder und natürlich ihr Sohn Karl August wichtige Rollen spielten. Natürlich erkundeten wir, wenn auch murrend ob der Hitze, den Schlosspark. Historisches Ereignis des Tages: am Abend regnete es, das erste Mal seit ca. fünf Wochen in Weimar.
Dienstag war der Regen vorbei, es herrschte die gewohnte sommerliche Wärme, der Leistungskurs stand im Wielandgut in Oßmannstedt und schwitzte. Wieland war, wie wir nun wissen, der Prinzenerzieher von Anna Amalias Sohn. Nach relativ kurzer Dienstzeit zog er sich auf ein schönes großes Landgut zurück und bezog astronomisch hohe Renten, die ihn und seine Familie (mit nur 14 Kindern) recht gut über die Runden brachte.

Danach fuhren wir weiter zum Schloss Belvedere etwas außerhalb von Weimar, wo wir durch die Parkanlagen, in denen es auch eine Art Labyrinth gibt, wanderten und das schöne Schloss bestaunten. die Parkanlagen, in denen es auch eine Art Labyrinth gibt, wanderten und das schöne Schloss bestaunten. 

Per Zug reisten wir weiter nach Erfurt, wo übrigens der Kinderkanal seinen Hauptsitz hat. Man erkennt das an den überdimensionierten orangen Mäusen und kleinen blauen Elefanten, die überall auf den Plätzen stehen. Wir besichtigten aber leider nicht KiKa, sondern den Dom, die Synagoge und die Studentenbursen. Das war aber auch in Ordnung, schließlich sind die deutschen Kirchen meist gut klimatisiert.

Am Abend besuchten wir zum Abschluss das Freilichttheater mit dem Stück Romeo und Julia, das uns allen sehr gut gefiel, den Damen vor allem wegen eines gut gebauten Romeos.
Obwohl am Mittwoch unser Abreisetag war nutzten wir den Vormittag noch, um erstmals etwas von Schiller zu hören, wir besuchten nämlich sein Wohnhaus in der heutigen Schillerstraße. Das Haus war sehr interessant, vor allem da es mal kein hochgestochener Palast, sondern ein normales Bürgerhaus der Klassik war.
Anschließend besuchten wir noch kurz das Gartenhaus von Herzog Karl August, das sogenannte römische Haus. Dieses beeindruckte vor allem wegen der üppig verzierten Wände und Decken.

Am Nachmittag sahen wir den ersten pünktlichen Zug unseres Urlaubs, aber leider nur noch von hinten. Dennoch erreichten wir mit nur einer halben Stunde Verspätung Ingolstadt, nach einer spannenden und heißen Woche in Weimar, die uns Allen sehr gut gefallen hat.

Franziska Enzmann, K12

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